Samstag, 22. Dezember 2018

Eine last minute Backidee, die ordentlich was hermacht! 〖Zuckersüße Lebkuchenhäuschen〗


kurz vor knapp braucht man manchmal noch eine zündende idee. entweder für ein geschenk, ein mitbringsel, oder gar fürs weihnachtsmenü. man ist womöglich ausgelaugt, fühlt sich gestresst oder will aus anderen gründen nur eins: sich ablenken. falls du dich angesprochen fühlst (und auch wenn nicht), solltest du diese kleinen lebkuchenhäuschen backen. sie eignen sich nicht nur ganz hervorragend zur prokrastination, sondern lenken durch ihre knuffige optik auch hervorragend ab.  für den extremfall, dass irgendetwas beim fest schief läuft, wärst du vorbereitet. niemand würde merken, falls was nicht stimmt (geschenk vergessen, braten angebrannt, christbaum schief, oma beschwipst...), wenn er oder sie mit kleinen, an knuffigkeit kaum zu überbietenden lebkuchenhäuschen bestochen wird. sonst gehen nur noch katzenvideos. oder in meinem fall fotos von fritz, unserem kater. der übrigens auch mehr als knuffig ist... zur sicherheit habe ich jedenfalls ein paar häuschen vorbereitet.


übrigens musst du nicht überaus geschickt mit der spritzglasur sein. spätestens nach dem dritten häuschen hast du den dreh raus und es läuft quasi von selbst. mir ging es jedenfalls so. ich hätte echt nicht gedacht, dass es so viel spaß machen kann. ich bin nämlich eigentlich auch nicht so der verziertyp. ich backe lieber dinge, die schon fertig aus dem ofen kommen. kekse und plätzchen sind da eigentlich keine ausnahme. in schokolade tunken ist schon fast das höchste der gefühle, was meine verschönerungskompetenzen angeht. aber diese zuckerglasur und ich, wir wurden fast noch freundinnen.



Lebkuchenhäuschen


(mehr als 20 kleine Häuschen, meine sind ca. 8x8cm groß)

75g Roggenmehl

250g Weizenmehl
1 ½ TL Honig-Lebkuchengewürz
1 TL Natron
60g brauner Zucker
2 Eier (M)
125g Honig
35g Butter

Spritzglasur
15g Eiweiß
100g Staubzucker

Mehl mit Honig-Lebkuchengewürz, Natron und Zucker mischen. Honig und Butter in einem kleinen Topf erwärmen bis die Butter geschmolzen ist und mit den Eiern zur Mehlmischung geben. Alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Evtl. noch mehr Weizenmehl oder Milch zugeben. (an manchen tagen braucht man viel mehr mehl, manchmal passt es genau. die oma sagt, es liegt am mond.) Teig in Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde oder auch über Nacht im Kühlschrank rasten lassen. Wenn es schnell gehen muss, kann das Rasten ausfallen.
Backrohr auf 180° Umluft vorheizen.
Teig aus dem Kühlschrank holen und nochmal durchkneten. Auf Backpapier mit wenig (!) Mehl ca. 1/2 cm dick ausrollen (frischhaltefolie auf den teig, dann klappts prima). Den Teig mit einem Häuschen-Ausstecher ausstechen, oder mithilfe einer Schablone (du zeichnest ein ganz einfaches häuschen auf karton und schneidest es aus) ausschneiden und mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Ca. 8-10 Minuten backen - je nach Größe des Ausstechers oder der Schablone.
Für die Spritzglasur Eiweiß und Staubzucker vermixen. Die Konsistenz muss sehr zähflüssig sein und am besten an Zahnpasta erinnern. Mit einem Gummispatel durchrühren und in einen Einweg-Spritzbeutel füllen. Spitze sehr klein abschneiden und die ausgekühlten Lebkuchenhäuschen hübsch verzieren. Glasur antrocknen lassen und die Lebkuchen dann in einer Dose luftdicht verpackt aufbewahren.


und damit verabschiede ich mich in die weihnachtspause. ich wünsche dir und deinen lieben fröhliche weihnachten, besinnliche festtage und genügend zeit zur erholung zwischen den jahren!


❄︎✩✷MERRY CHRISTMAS! ✷✩❄︎


Montag, 17. Dezember 2018

Ein köstliches Winterdessert, knusprig verpackt und herrlich gefüllt! 〖Bratapfel mit Nusskruste und Vanillesauce〗


ich bin ja eher der typ eis, wenn es um nachspeisen geht. was heißt "eher" - ich bin auf alle fälle der typ eis! seit ich eine wahnsinns-eismaschine habe sowieso. warm und süß ist einfach nicht so mein ding. allerdings mache ich ab und zu eine ausnahme, aber nur für bratapfel. bratäpfel liebe ich nämlich sehr. hauptsächlich wenn sie gut gefüllt sind. mit marzipan zum beispiel (so wie der hier: klick!). oder mit einer köstlichen haselnuss-zimtfüllung, die du auch in einer nussschnecke finden könntest. dazu passt, wenn man mag, vanillesauce. der mann mag, deshalb habe ich eine gemacht. nicht mit instantpuddingpulver, sondern from scratch. das ist nicht viel aufwand und es lohnt sich auf alle fälle. außerdem hatte ich von der weihnachtsbäckerei noch ein paar dotter über. es passte also gerade. falls es dir genau anders geht, und du eiweiß übrig hast, habe ich hier ein paar ideen zur eiweißverwertung: klick!


die idee mit der panierung aus haselnüssen, zucker und zimt (aka der besten kombi der welt) ist mir ehrlich gesagt nicht selber eingefallen. ich habe kürzlich einen sehr sehr guten bratapfel bei freunden gegessen und der war auch so ähnlich paniert. mich hat das gleich überzeugt, so dass ich mein eigenes ding draus gemacht habe. neben dem bestandenen geschmackstest, hat so ein paniertes äpfelchen zusätzlich noch optisch ordentlich was zu bieten, wie ich finde. und das auge isst schließlich immer mit.



Bratapfel mit Nusskruste und Vanillesauce


(4 kleine Bratäpfel)

4 säuerliche kleine Äpfel, z.B. Boskop
75g gemahlene Haselnüsse
35g Zucker
1/2 TL Zimt
1 EL Rum
55ml Milch

Kruste
1 Eiweiß
2 EL Zucker
75g gemahlene Haselnüsse
1/2 TL Zimt

Vanillesauce
500ml Milch
Mark von 1 Vanilleschote
75g Vanillezucker
3 Dotter
20g Speisestärke

Backrohr auf 180° vorheizen.
Für die Füllung Milch aufkochen und Nüsse, Zucker, Zimt und Rum einrühren, anschließend zur Seite stellen und abkühlen lassen. Äpfel mit einem Apfelausstecher oder Messer vom Kerngehäuse befreien und schälen. Für die Kruste Nüsse, Zucker und Zimt in einem Teller mischen. Die geschälten Äpfel mit Eiweiß bepinseln und mit der Nuss-Zucker-Zimt Mischung panieren. Das geht besonders gut,  wenn du einen Finger in den Apfel steckst und den Apfel durch die Mischung rollst. Kruste etwas andrücken und die Äpfel in eine kleine Auflaufform stellen. Die Füllung in einen kleinen Spritzbeutel geben und die Äpfel damit füllen. 20-30 Minuten backen, bis sie weich sind - je nach Größe der Äpfel. 
In der Zwischenzeit die Vanillesauce zubereiten:
Speisestärke in etwas kalter Milch glatt rühren. Die restliche Milch mit dem Vanillemark aufkochen und vom Herd nehmen. Dotter und Zucker hell cremig aufmixen. Die heiße Milch sehr langsam mit der Dottermischung vermixen und dann alles wieder in den Topf geben. Die aufgelöste Stärke einrühren und unter ständigem Rühren so lange erwärmen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nicht aufkochen, sonst gerinnt die Sauce (oder du hast vanille-rührei...).
Bratapfel mit Vanillesauce servieren.


Freitag, 14. Dezember 2018

Still und staunen... 〖Ein ganz entspanntes Weihnachtsmenü 〗


(werbung)
heute kann ich dir endlich von einem ganz besonderen tag erzählen. ich hatte die gelegenheit für Sutterlüty, beziehungsweise das Sutterlüty magazin B'sundrig ein weihnachtsmenü zu kochen. für mich als weihnachtsfan war das natürlich genau das richtige. die einzige vorgabe war, dass es ein menü sein sollte, das man sehr gut vorbereiten kann, um am heiligen abend nicht in stress zu geraten. zeit zu haben um still zu werden, zu staunen und natürlich auch um die familienzeit genießen zu können. weihnachten ist schließlich nur einmal im jahr. das ist mir nicht schwer gefallen, denn das ist genau so, wie wir an weihnachten kochen. was besonderes, das einen aber nicht in stress versetzt und möglichst viel soll bereits fix fertig vorbereitet sein. 


wie du an den bildern erkennen kannst, war es tief winterlich und wunderschön verschneit. um auf nummer sicher zu gehen, was die kulisse betrifft, haben wir weihnachten bereits auf februar vorverlegt. das hat sich absolut ausgezahlt. bei uns hat es nämlich erst vor wenigen tagen auf den bergen das erste mal so richtig geschneit. schon die anreise zum Neuhornbachhaus, der shootinglocation, war äußerst abenteuerlich. von schoppernau im bregenzerwald aus gibt es nämlich neben einer materialseilbahn nur 2 weitere möglichkeiten nach oben zu kommen: per pedes oder mit dem skidoo. der hüttenwirt hat den mann und mich mit dem skidoo die 5km bis zur hütte hinauf gefahren. die fahrt war mehr als rasant und nichts für schwache nerven. ein abenteuer eben. oben angekommen bin ich mit etwas zittrigen knien vom skidoo gekraxelt und wurde mit der schönsten winterlandschaft belohnt.


anschließend gings gleich ans styling der fotosets, gekocht hatte ich ja schon alles. der mann hat mich  bei den vorbereitungen daheim schon extrem unterstützt, und es war wirklich wie zu weihnachten (oder sonst, wenn wir ein menü kochen). der mann hat sich um das fleisch und die sauce gekümmert, das kann er nämlich irrsinnig gut, und ich habe den rest übernommen, der dann gar nicht mehr so viel war. und neben dem weihnachtsmenü habe ich mir auch ein paar kleinigkeiten überlegt, die das fest noch schöner machen. weißer glühwein, gebrannte zimtmandeln und marzipanstollen sind ein paar meiner xmas-lieblinge, die für mich auf keinen fall fehlen dürfen. rezepte dafür findest du in früheren beiträgen auf dem blog.


Petersilienwurzelsuppe mit Speckbröseln und Petersilienöl


(4 Portionen)

500g Petersilienwurzel
1 Zwiebel
750ml Gemüsesuppe
2 EL Rapsöl

100g Bauchspeckscheiben
2 EL gehackte Petersilie
4 EL Rapsöl

Zwiebel schälen und fein schneiden, Petersilienwurzel schälen und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel in einem hohen Topf in Rapsöl glasig anbraten, Petersilienwurzel zugeben und alles 5 Minuten anrösten. Mit Gemüsesuppe aufgießen, so dass alles von Suppe bedeckt ist. 25 Minuten köcheln lassen. 
In der Zwischenzeit die Speckbrösel zubereiten. Dafür ein Backblech mit Backpapier belegen und die Speckscheiben darauf verteilen. Dann den Speck im Backrohr bei Grillstufe knusprig grillen – nicht aus den Augen lassen, er kann schnell verbrennen. Speck auf Küchenrolle auskühlen lassen und zerbröseln.
Für das Petersilienöl die gehackte Petersilie und das Rapsöl aufmixen. Nach Belieben durch ein Tuch passieren.
Die Suppe glatt pürieren, eventuell etwas Gemüsesuppe nachgießen, je nach gewünschter Konsistenz, und abschmecken. Die Suppe mit den Speckbröseln und einigen Tröpfchen Petersilienöl servieren.


Roastbeef mit Kartoffelgratin, jungen Karotten mit Gremolata und Portweinjus


Kartoffelgratin
1kg Kartoffeln
400ml Sahne
2 gehackte Knoblauchzehen
1 EL Thymian
Salz
Pfeffer
250g Bergkäse
50g Parmesan

Backrohr auf 200° Heißluft vorheizen.
Kartoffeln in 3-4mm dicke Scheiben hobeln oder schneiden. Kartoffelscheiben, Sahne, Knoblauch, Thymian und Bergkäse in einer Schüssel mit den Händen vermengen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Eine ofenfeste Form ausbuttern.
Die Kartoffelscheiben schlangenförmig in die Form schlichten. Mit der Sahnemischung übergießen und mit Alufolie fest abdecken. 30 Minuten backen, dann die Alufolie entfernen und weitere 30 Minuten backen. Dann den Parmesan auf das Gratin streuen und 30 Minuten fertig backen.

Tipp: Das Kartoffelgratin kann bereits am Vortag zubereitet werden und dann gemeinsam mit dem Roastbeef in den Ofen. Die Temperatur fürs Fleisch reicht aus, um das Kartoffelgratin zu erwärmen.

Roastbeef
1kg Beiried
Salz
Pfeffer
Rapsöl

Backrohr auf 80° Ober-/Unterhitze vorheizen
Roastbeef salzen, pfeffern und in einer heißen Pfanne rundum scharf anbraten. Fleisch in eine ofenfeste Form geben und in der Mitte des Backrohrs für 1 3/4 – 2 Stunden garen.

Tipp: Kerntemperatur 50° = rare (ca. 90 Minuten); 52° = medium rare (ca. 100-105 Minuten); 54° = medium (ca. 110-115 Minuten)

Portweinjus
8 Hühnerflügel
1 große Zwiebel, ungeschält geviertelt
1 große Karotte, ungeschält in grobe Stücke geschnitten
½ Sellerie, geschält in grobe Stücke geschnitten
1 Knoblauchknolle, halbiert
1 EL Erdnussöl
2 EL Honig
2-3 EL Sojasauce
2 EL Tomatenmark
2 gehäufte EL Mehl
1 Handvoll getrocknete Steinpilze
1 Schuss Rotweinessig
150ml Portwein
1,2L Geflügelfond (alternativ Gemüsebrühe)
3 Lorbeerblätter
1 kl. Bund Thymian

Backrohr auf 220° Ober-/Unterhitze vorheizen.
In einem Bräter Erdnussöl, Gemüse und Hühnerflügel mischen. 1 Stunde im Ofen offen braten bis die Hühnerflügel braun werden. Honig, Sojasauce und Tomatenmark zugeben, alles mischen und 20 Minuten weiterrösten. Mit Mehl stauben, die Pilze zugeben und 20 weitere Minuten rösten. Den Bräter bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen und mit Essig ablöschen. Mit Portwein dicklich einkochen lassen. Dann Fond und Kräuter zugeben, aufkochen lassen und 30 Minuten leicht köcheln lassen. Anschließend alles abseihen und die Sauce einreduzieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Tipp: Die Sauce kann hervorragend eingefroren werden, deshalb lässt sie sich sehr gut stressfrei vorbereiten. Die Reste vom Hühnerfleisch schmecken köstlich in einem Sandwich (dafür musst du die haut entfernen, die ist zu labberig).

Junge Karotten mit Gremolata
200g junge Karotten
Salz
1 Pr. Zucker
Butter
4 EL gehackte Petersilie
Schale von 1 Bio-Zitrone
1 fein gehackte Knoblauchzehe
Saft von ½ Zitrone

Karotten vorsichtig schälen, das Grün dran lassen. In Salzwasser ca. 5 Minuten bissfest kochen und dann in etwas Butter mit Salz und einer Prise Zucker in einer Pfanne schwenken.
Für die Gremolata alle Zutaten vermischen.

Fleisch in Scheiben schneiden und mit Kartoffelgratin, Karotten mit Gremolata und Portweinjus servieren.


Gewürz-Crème Brûlée


(4 Portionen)

1 Zimtstange
5 Pimentkörner
2 Kardamomkapseln
1 Vanilleschote
250ml Sahne
200ml Milch
75g Zucker
3 Dotter
2 Eier

Zucker

Vanilleschote aufschneiden und das Mark herauskratzen. Die Gewürze und die Vanilleschote mit Sahne und 100ml Milch aufkochen. Eier und Dotter verquirlen. Die restliche Milch erhitzen (nicht kochen) und langsam in die Eiermasse einrühren. Nun alles vermengen und mindestens 2 Stunden, besser über Nacht stehen lassen. Dann die Sahnemischung durch ein Sieb gießen und auf 4 Gläschen oder Förmchen verteilen.
Backrohr auf 125° Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Gläschen in eine ofenfeste Form stellen und diese mit heißem Wasser befüllen, so dass die Gläschen zu 2/3 im Wasser stehen. Ca. 1 Stunde im Backrohr garen, evtl. etwas länger, sollte die Crème noch nicht fest genug sein. 
Die einzelnen Portionen mit je 1-2 TL Zucker bestreuen und mit einem kleinen Bunsenbrenner karamellisieren. Falls du keinen Bunsenbrenner hast: Das Karamellisieren funktioniert auch unter dem heißen Grill im Backofen.

Tipp: Die Crème Brûlée kann bereits 1-2 Tage im Voraus zubereitet werden. Der Zucker muss aber direkt vor dem Verzehr karamellisiert werden. 


die fotos 2 & 7 sind meine
alle anderen fotos: Christian Kerber / Sutterlüty

Dienstag, 11. Dezember 2018

X-messy Kindheitserinnerungen 〖Baumbehang zum Essen: Windringe〗


es ist mal wieder zeit eine meiner kulinarischen kindheitserinnerungen mit dir zu teilen: windringe. die süßen, manchmal pastelfarbigen kringel mit bunten streuseln oben drauf, gehörten lange zeit zu meinen lieblingen. immer, immer, immer fand ich welche in meinem nikolaussäckchen. und auch immer sparte ich sie mir auf, bis ich alles andere schon aufgemampft hatte. es gab außerdem noch einen nikolaus-familienteller, dort waren ebenfalls windringe zu finden. die habe ich mir zuerst vorgeknöpft, um von meinen persönlichen noch länger was zu haben. da fällt mir ein - die baiserkrümel und zuckerstreusel im zimmer am blauen flauschteppichboden sind ebenfalls legendär... 


lange zeit habe ich darauf gehofft, dass endlich irgendwann einmal auch solche windringe am christbaum hängen werden. vergebens. es gab überhaupt keinen essbaren baumbehang bei uns. allerdings war das sehr sicher besser so. mein bruder und ich veranstalteten in kindertagen schon genügend dramen, wenn es darum ging, wer die schönsten figürchen auf den christbaum hängen durfte. die winzige krippe in der walnussschale war immer am beliebtesten. ich will mir gar nicht vorstellen, was da abgegangen wäre, wenn auch noch süßigkeiten ins spiel gekommen wären.


irgendwann war übrigens die tradition, dass der christbaum von meinem papa und mir geschmückt wurde. auch das lief nicht immer ganz glatt. da war zum beispiel dieses eine weihnachten, an dem ich ca. 100 goldene christbaumkugeln vom dachboden holen wollte, und die schachtel am boden aufging. die kugeln sind also vom dachboden bis in den keller gehüpft und waren leider nicht aus plastik. du kannst dir gar nicht vorstellen, wo die scherben überall gelandet sind. insgesamt haben ca. 15 kugeln überlebt. das war dann auch das weihnachten, an dem wir am nachmittag des 24. dezember noch auf die jagd nach weiteren hundert goldenen kugeln gehen mussten. wir hatten übrigens erfolg. zum glück, sonst hätten wir wieder die holzfigürchen herausklauben müssen...



Windringe


(ca. 75 kleine Ringe)

70g Eiweiß (2 Eier)
140g Zucker
Zuckerstreusel nach Belieben

Backrohr auf 100° Heißluft vorheizen.
Eiweiß steif schlagen. Zucker zugeben und mindestens 6 Minuten weiterschlagen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Probe: Etwas Masse zwischen den Fingern reiben. Wenn keine Zuckerkristalle mehr zu spüren sind, passts.
Die Baisermasse in einen Spritzbeutel mit kleiner Sterntülle füllen und auf mit Backpapier belegte Bleche kleine Ringe spritzen. Mit Streuseln dekorieren und im Backrohr ca. 1 Stunde trocknen lassen, bis sich die Ringe vom Papier lösen. Luftdicht verpackt aufbewahren.



Freitag, 7. Dezember 2018

Baby, It's Cold Outside! 〖Apfelpunsch mit Rum und Zimthäubchen〗


mein aktueller favorit am heißgetränke-himmel: apfelpunsch mit rum, einem keinesfalls optionalen sahnehäubchen und viel zimt. und das, obwohl ich bekanntermaßen heißgetränke eigentlich verschmähe. einzige ausnahme: die weihnachtszeit. glühwein, punsch und co trinke ich sehr gerne, allerdings nur im freien, bei (zumindest relativ) frostigen temperaturen. 


der mann und ich veranstalten ab und zu kleine pop up xmas happenings bei uns auf der terrasse. wirklich nichts großes - freunde, eine feuerschale, schmissige weihnachtsmusik, maroni aus dem feuer, weihnachtskekse und glühwein oder punsch, mehr brauchts nicht. dieses jahr spezialisiere ich mich tatsächlich auf punsch. und zwar auf apfelpunsch. mit rum - oder ohne, wenn du eine antialkoholische variante bevorzugst. das zimt-sahnehäubchen ist allerdings nicht verhandelbar, das muss schon sein. cheers!



Apfelpunsch mit Rum und Zimt-Sahnehäubchen


(4 große Becher)

1 Liter Apfelsaft naturtrüb
50g Vanillezucker
2cm großes Stück frischer Ingwer
2 Sternanis
1 Zimtstange
4 Nelken
100ml weißer Rum

150ml Sahne
1 TL gemahlener Zimt

Ingwer schälen und in dünne Scheibchen schneiden. Apfelsaft mit den Ingwerscheiben, Gewürzen und dem Vanillezucker aufkochen. Hitze reduzieren, Rum zugeben und mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
Sahne steifschlagen. Die Gewürze aus dem Punsch entfernen. Den Punsch auf vier Becher verteilen und mit einem Sahnehäubchen toppen. Etwas Zimt auf die Sahnehäubchen sieben. Cheers!


Dienstag, 4. Dezember 2018

Meine heurigen Lieblinge auf dem Keksteller 〖Spekulatius〗


wie ich kürzlich schon erwähnt habe, ich habe bereits mitte november mit dem kekse backen begonnen. mittlerweile habe ich abgeschlossen und 13 sorten, mit denen ich allesamt recht zufrieden bin. insgesamt sind es sogar noch einige mehr, weil ich immer mit der mama tausche. das ist ein super deal, weil niemand macht so schöne (und köstliche) vanillekipferl, linzeraugen und co, wie meine mama. neben den klassikern, von denen die meisten die mama übernimmt, und sorten, die den geschmackstest schon vor jahren bestanden haben, probieren wir auch immer ein paar neue sorten aus. meine heurigen lieblinge sind eindeutig diese kleinen spekulatius. ganz ehrlich - sie schmecken wie gekauft, nur besser.


die kleinen spekulatius sind erstens sehr fein gewürzt - besser als gekaufte kekse, und zweitens super knusprig - gleich wie gekaufte spekulatius. klein sind sie übrigens deshalb, weil ich bekanntermaßen kleine kekse bevorzuge. warum? das liegt auf der hand. kleinere kekse → mehr probiermöglichkeiten. und dann finde ich sie außerdem viel eleganter als kekse, die auch ein jausenbrot ersetzen könnten. natürlich könntest du gerade spekulatius auch schneiden, oder zumindest größer ausstechen. dann wärst du schneller, aber eben: schöner sind schon minispekulatius, wenn du mich fragst...



Spekulatius

(ca. 150 Stück ∅ 3cm)

450g Mehl
1 EL Backpulver
Gewürzmischung
1/2 TL Salz
250g weiche Butter
330g brauner Zucker
50ml brauner Rum (≠ Stroh!)
1 Eiweiß
Mandelblättchen

Gewürzmischung
1 EL Zimt
1 TL gemahlener Anis
3/4 TL gemahlener weißer Pfeffer
3/4 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL gemahlener Koriander
1 TL gemahlener Kardamom (ich habe samen aus ca. 20 kapseln gemörsert)
1/4 TL Muskat
1/4 TL Nelken

Mehl mit Backpulver, Gewürzmischung und Salz versieben. Butter und Zucker mit dem Flachrührer in der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Den Rum unterrühren. Zum Schluss die Mehlmischung unterrühren (niedrige Stufe). Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.
Backrohr auf 210° vorheizen
Teig auf wenig Mehl ca. 4mm dick ausrollen und mit mit einem kleinen runden Ausstecher (∅ 3cm) ausstechen oder in Stücke schneiden. Die Kekse auf mit Backpapier belegte Bleche legen, Eiweiß  mit einer Gabel leicht aufschlagen und die Kekse damit bepinseln. Mandelblättchen leicht andrücken und ca. 9 Minuten knusprig goldbraun backen.

das rezept habe ich aus SWEET* von Ottolenghi und Goh.


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Sonntag, 2. Dezember 2018

Cheers! Ein Cocktail für die festliche Zeit 〖Cranberry Orange Fizz〗


der mann und ich sind cocktail fans. wir haben eine überaus gut bestückte bar, if i may say so, und auch allerhand schnickschnack, den ein guter cocktail sonst so braucht. einziges manko: wir trinken ziemlich selten einen gepflegten drink. allermeistens ist das go-to getränk unserer wahl ein bier, gerne auch aus der craft beer ecke. für besondere festtage überlegen wir uns aber immer einen signature cocktail. natürlich auch für weihnachten. ich finde, zu einem tollen menü kann man ruhig auch einen besonderen drink servieren.


am liebsten mag ich, wenn ich auch noch eine selbstgemachte note miteinbringen kann. das passiert allermeistens durch einen sirup. diesmal habe ich einen cranberry sirup gekocht, der auch ganz besonders gut schmeckt, wenn er einfach nur mit soda oder wasser aufgegossen wird. die kinderfreundliche bzw. mocktail variante ist also auch gebongt. mit wintergewürzen habe ich auch nicht gespart, es schmeckt und riecht vor allem quasi nach weihnachten im glas.


Cranberry Orange Fizz


Cranberry Sirup
250g Cranberries
250ml Zitronensaft (ca. 6 Zitronen)
400g Zucker
1 TL Salz
250ml Wasser
3 Zimtstangen
2 Sternanis
3 Nelken
5 Kardamomkapseln
Schale von 1 Bio-Orange, mit dem Sparschäler abgeschält

Zimtstangen auseinanderbrechen und gemeinsam mit Sternanis, Nelken und Kardamomkapseln in einer großen Pfanne anrösten bis die Gewürze duften. Alle übrigen Zutaten zugeben und bei mittlerer Hitze so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann leicht köcheln lassen, bis alle Cranberries geplatzt sind. Man kann nachhelfen, in dem man die Cranberries mit einem Kochlöffel an den Pfannenrand drückt, sobald sie weich sind. Achtung, es spritzt, wenn die Beeren platzen! Die Pfanne 1-2 Stunden stehen lassen, bis der Sirup abgekühlt ist. Dann alles fest durch ein feines Sieb drücken und den Sirup nochmal aufkochen und sofort in sterile Flaschen füllen.

den sirup habe ich so ähnlich hier gesehen: klick.

Cranberry Orange Fizz
2cl Cranberry Sirup
2cl Cointreau
Prosecco
1 Rosmarinzweig

Sirup und Cointreau in einem Glas vermengen und mit Prosecco auffüllen. Eiswürfel nach Belieben zugeben. Mit Rosmarinzweig, Orangenspalten oder frischen Cranberries servieren.


andere winterliche cocktailideen findest du hier:

❄︎ absolut winter mit zimtsirup (mein all-time-favourite!)